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1. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 230

1901 - Münster i. W. : Theissing
230 Die Neuzeit. Armee einführte, verschworen sich die Strelitzen (= Schützen, die ehemalige Garde), ihn zu ermorden. Aber Peter erfuhr den Plan früh genug, ließ die Aufrührer verhaften und löste später die alte Garde sogar vollständig auf. Als er im Innern die Ruhe hergestellt hatte, trat er eine längst geplante Reise ins Auslaud an, um dort Kenntnisse zu sammeln und die nützlichen Einrichtungen anderer Völker dann in Rußland einzuführen. Namentlich in Amsterdam besuchte er Läden und Werkstätten und besichtigte die Schiffe, Mühlen, Dämme, Schleusen und Kanäle; in Zaandam lernte er sieben Wochen lang den Schiffsbau, indem er als gemeiner Zimmermann jeden Morgen und Nachmittag auf die Werfte ging und als Peter Baas, d. H. Meister Peter, kräftig mitarbeitete. Nach Rußland zurückgekehrt, brach Peter den letzten Widerstand der Strelitzen, bis niemand mehr gegen seine Neuerungen sich regte. Er setzte dann ordentliche Gerichte ein, bildete neue Regimenter, stiftete Schulen, legte Buchdruckereien an und ließ gute ausländische Bücher in die russische Sprache übersetzen. Um Rußland zur Seemacht zu erheben und zu diesem Behufe die Ostseeküste zu gewinnen, schloß Peter ein Bündnis mit Dänemark und Sachsen gegen Schweden. Schweden war seit den Zeiten Gustavs Wasa der erste Staat im Norden geworden und besaß damals die meisten Länder um die Ostsee; nun sollte der König Karl Xii. auf die skandinavische Halbinsel beschränkt werden. So begann im Jahre 1700 der große nordische Krieg, der gleichzeitig den Norben und Osten Europas erschütterte, als im Süden und Westen der spanische Erbfolgekrieg tobte. Der achtzehnjährige Schwedenkönig zog zuerst gegen die Dänen, landete auf Seeland und nötigte den König, dem Bündnisse gegen Schweden zu entsagen. Siegesgewiß zog er daun gegen seinen zweiten Feind, August Ii., den König von Polen und Kurfürsten von Sachsen, und zwang ihn, die Belagerung der damals schwedischen Stadt Riga aufzuheben. Durch diese Erfolge ermutigt, griff er mit um so größerem Vertrauen auch den Zar Peter an, welcher mit 40000 Russen Narwa belagerte, und brachte ihm eine gänzliche Nieberlage bei. Anstatt nun aber biesen Sieg auszunutzen und Rußland zum Frieden zu zwingen, rückte Karl im Jahre 1702 in Polen ein. König August Ii.

2. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 231

1901 - Münster i. W. : Theissing
Der nordische Krieg. 231 mußte sich in sein Kurfürstentum Sachsen zurückziehen und später der Königskrone entsagen, während der Provinzialstatthalter von Posen, Stanislaus Lesczinski, zum Könige von Polen gewählt und gekrönt wurde. Unterdessen eroberte Peter die schwedischen Landschaften an der Ostsee, Jngermanland nebst Teilen von Livland und Esthland, und legte in Jngermanland an den Ufern der Newa (1703) den Grund zu der neuen russischen Hauptstadt St. Petersburg. Da rückte im Jahre 1708 Karl Xii. in Rußland ein. entschlossen, alle seine Feinde zu zermalmen und dem Zar in Moskau den Frieden zu diktieren. Im Juli stand er nur noch zwölf Tagereisen von Moskau, da wandte er sich auf einmal nach Süden, um sich mit den aufständischen Kosaken in der Ukraine zu vereinigen. Ais er nun aber Pultawa, die Hauptstadt der Ukraine, belagerte (1709), erschien das russische Hauptheer und besiegte Karl Xii. so vollständig, daß er der türkischen Grenze zueilte und alle seine Hoffnungen mit einem Schlage vernichtet sah. Zwar gelang es ihm, die Türken zum Kriege gegen Rußland zu reizen; allein im Jahre 1711 schloß der Sultan einen Frieden mit Peter, dessen wichtigste Bestimmung die war, die Pforte solle den Schwedenkönig aus ihren Staaten entfernen. Nun ließ der Sultan an Karl ungefähr zwei Millionen Mark Reisegeld auszahlen und ihn bitten, die Türkei zu verlassen. Karl wollte nicht. Nach vielen vergeblichen Verhandlungen erstürmten die Türken sein Lager und brachten ihn als Gefangenen nach Adrianopel. Hier lebte er zehn Monate; außerhalb der Türkei hielt man ihn für tot, und in Schweden wollte man einen neuen König wählen. Das bewog ihn, am 1. Oktober 1714 die Rückreise anzutreten, nachdem er sich fünf Jahre nutzlos in der Türkei aufgehalten hatte. Es war aber auch sehr nötig, daß Karl zurückkehrte; denn vieles hatte sich während seiner langen Abwesenheit verändert. August Ii. hatte wieder vom polnischen Throne Besitz genommen, Peter hatte alle Ostseeprovinzen besetzt, in Pommern waren preußische, in Bremen und Verden hannoverische Truppen eingerückt. So viel Feinden war Karl nicht gewachsen. Er knüpfte mit Peter Friedensverhandlungen an, rückte aber gleichzeitig in Norwegen ein, um sich

3. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 232

1901 - Münster i. W. : Theissing
232 Die Neuzeit. dort durch neue Eroberungen für die bevorstehenden Verluste zu entschädigen. Da ereilte ihn der Tod. Im Jahre 1718 wurde er bei der Belagerung von Friedrichshall erschossen. Die Königin Ulrike, Karls Schwester, schloß mit allen feindlichen Mächten Frieden, dem gemäß Hannover Bremen und Verden erhielt, Preußen Vorpommern und Stettin, Rußland die Ostseeprovinzen. — Schweden hatte durch den nordischen Krieg seine Großmachtstellung verloren, die jetzt an Rußland überging. Bei dem feierlichen Friedensfeste in St. Petersburg wurde Peter zum Kaiser aller Reußen feierlich ausgerufen, und es wurden ihm die Beinamen „der Große" und „Vater des Vaterlandes" gegeben. Er herrschte seitdem als unumschränkter Monarch und vergrößerte seine Macht noch dadurch, daß er die russische Kirche der heiligen Synode unter seiner Oberleitung unterstellte. Auch traf er im Jahre 1722 die Anordnung, daß der jeweilige Herrscher seinen Thronfolger nach Gutdünken aus den Verwandten ernennen könne, und legte damit den Grund zu den vielen Thronstreitigkeiten, die in späterer Zeit für Rußland so bittere Früchte gezeitigt haben. Nach Peters des Großen Tode bestieg zunächst seine Gemahlin Katharina I. den Thron, starb aber schon nach zwei Jahren infolge ihrer unmäßigen Lebensweise. Unter ihren Nachfolgern wurde Rußland von schweren innern Kämpfen heimgesucht, die erst zur Zeit der Kaiserin Elisabeth (1741—1762) unterdrückt wurden. Diese Herrscherin war es, die es, wie wir schon gehört haben, im siebenjährigen Kriege mit Österreich hielt und warmen Anteil am Kriege gegen Preußen nahm. Katharina Ii. (1762 —1796), die nordische Semiramis, vollendete Rußlands Großmachtstellung durch einen erfolgreichen Krieg gegen die Türkei, welcher den Russen die Nordküste des schwarzen Meeres einbrachte und den Dnjepr als Grenze beider Reiche festsetzte. Dieselbe Kaiserin zertrümmerte das Reich der Polen, besetzte bei der ersten Teilung des Landes (1772) Litauen, bei der zweiten Teilung (1793) Volhy-nien und Podolien, bei der dritten Teilung (1795) die Hälfte von allem Gebiet, welches damals noch übrig war.
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